Protagonisten des Kirchbaus Andreas Fries - Pastor
„Mit heiligem Ernst auf dem Boden des biblischen Christentums stehend, ist er trotz aller Schicksalsstürme nicht müde geworden, alle Angriffe von links und rechts abzuwehren.“
Andreas Fries wurde am 13.12.1867 als Sohn des Pastors in Heiligenstedten bei Itzehoe geboren. Er war seit 1906 verheiratet und hatte 5 Kinder.
Am 12.9.1895 kam Andreas Fries auf Wunsch der Gemeinde als Pastor nach Reinbek, nachdem er bereits einige Monate zuvor mit der Vertretung des erkrankten Pastor Sabransky betraut worden war. Er füllte dieses Amt 41 Jahre lang aus.
Als Pastor Fries nach Reinbek kam, hatte die Kirchengemeinde 3335 Seelen, bei seinem Ausscheiden aus dem Amt betreute er 7800 Gemeindemitglieder. Und das alles bewältigte er über die Jahre nur unterstützt von seiner Ehefrau. Er schien dabei von besonders robuster Natur: In den 41 Jahren seiner Amtszeit ließ er nicht ein einziges Mal wegen Krankheit den Gottesdienst ausfallen. Sonntag für Sonntag stand er auf der Kanzel.
Seiner unermüdlichen Initiative ist es auch zu verdanken, dass Reinbek 1901 eine eigene Kirche bekam. Außerdem setzte er sich dafür ein, dass 1914 eine neue große Orgel eingebaut werden konnte. In seiner Amtszeit wurde 1923 das Gefallenen-Ehrenmal an der Kirche errichtet, und im gleichen Jahr konnten als Ersatz für die 1917 abgelieferten zwei neue Bronzeglocken geweiht werden.
Neben der Seelsorge und der Lehrtätigkeit lag Pastor Fries die karitative Fürsorge besonders am Herzen. Die Schaffung einer Gemeindeschwesternstation im Jahre 1898 ging ebenso auf seine Initiative zurück wie die später angegliederte Warteschule, die Einrichtung einer Volksbibliothek und einer Altrentner-Speisung. Die Arbeit des Vaterländischen Frauenvereins – 1924 umgewandelt in die Evangelische Frauenhilfe – und die des Jungmädchenvereins wurde ebenfalls sehr von ihm unterstützt.
Als Norddeutscher beherrschte Pastor Fries die einheimische Sprache, und seine plattdeutschen Predigten gehörten bei vielen Reinbekern lange zu den lebendigsten Erinnerungen an sein Wirken.
Mit 69 Jahren trat er in den Ruhestand, diente jedoch noch manches Mal der Kirchengemeinde Reinbek.
Pastor Fries starb am 22.5.1942.
[Hauptquelle: Sachsenwald-Bote vom 31. Juli 1936]