Jubiläum des Waldfriedhofs in Neuschönningstedt

Seit 50 Jahren ist der Waldfriedhof Neuschönningstedt Teil des kirchlichen und städtischen Lebens der Gemeinden und der Stadt Reinbek.

Grab mit Inschrift

Bereits im Jahr 1968 erwirbt die Gemeinde Schönningstedt ein rund 3 Hektar großes Grundstück vom Land Schleswig-Holstein zum Zweck der Anlage eines Friedhofs. Im Jahr 1975 wurde der Waldfriedhof dann in Betrieb genommen, die erste Beisetzung konnte stattfinden. Bereits im November 1974 wurde das Eingangsgebäude, das eine Werkstatt, Garage und die öffentlichen Sanitäranlagen beherbergt, mit der Eingangsmauer und Pforte als Haupteingang zum Friedhof fertiggestellt.

Der Bau der Friedhofskapelle aus Kalksandstein und Holz begann im März 1976. Unter Beteiligung regionaler Baufirmen wurde die Kapelle bereits ein Jahr später fertig gestellt.

Nach über zweijährigen Verhandlungen zwischen der Stadt Reinbek und dem damaligen Kirchengemeindeverband Reinbek übernimmt zum 1.1.1977 die Ev.-Luth. Kirchengemeinde Reinbek-Mitte die Trägerschaft des Waldfriedhofs.

In den ersten 25 Jahren des Friedhofs-Bestehens fanden insgesamt 1326 Bestattungen statt, mit einem Anteil von 63% Erdbestattungen und 37% Urnenbeisetzungen. Die Vergabe von neuen Gräbern erfolgte im vorderen Friedhofsbereich in der Nähe der Kapelle. Um den Waldcharakter des Friedhofs zu unterstreichen wurden bereits Ende der 70er Jahre umfangreiche Gehölzpflanzungen vorgenommen. Zusätzlich wurden zahlreiche Kiefern in losen Gruppen und Rhododendren gepflanzt.

Die genutzte Friedhofsfläche beträgt bis zum Ende der Neunziger Jahre circa die Hälfte der heutigen Friedhofsfläche.

Anfang der 2000er Jahre bis zum Beginn der 2010er Jahre erfolgten auf dem Waldfriedhof Neuschönningstedt umfangreiche Rodungsarbeiten um die Erweiterungsflächen des Friedhofs für neue Gräber und Grabanlagen vorzubereiten. Dazu gehörten auch die Anlage von neuen Wegen, der Bau eines Tiefbrunnens, die Erweiterung des Wasserleitungsnetzes und die Vergrößerung und Verlagerung des Betriebshofes vom vorderen in den hinteren Bereich des Friedhofs. Ein 3 Meter hohes Holzkreuz dient seit den 2000er Jahren als zentraler Gedenkort.

Die Friedhofskapelle erfuhr umfassende Instandhaltungsmaßnahmen an der Dachkonstruktion und im Innenbereich. Eine neue Orgel für die Empore wurde angeschafft.   

Im Jahr 2008 fanden die ersten anonymen Bestattungen statt, d.h. ohne Beisein der Angehörigen und ohne Namensnennung der/des Verstorbenen. Bereits im Jahr 2010 wurden die neuen pflegefreien Grabformen Heidegarten und Baumgräber unter Kiefern als Alternative angeboten. In den Folgejahren werden weitere neue pflegefreie Grabarten wie die Familienbäume, Urne-Park-Gräber und Erdgemeinschaftsgräber angelegt.

Die pflegefreien Gräber sind bis heute die am häufigsten nachgefragten Grabformen und werden stetig erweitert. Der Heidegarten erfährt aktuell seine vierte Flächen-Erweiterung.

Über 3.200 Beerdigungen fanden bisher auf dem Waldfriedhof seit dem Jahr 1975 statt, mit steigender Tendenz. Über 1.500 aktive Grabstätten befinden sich aktuell auf dem Friedhof. Der Waldfriedhof ist nicht nur ein Gedenkort an die Verstorbenen, sondern lädt auch zum Verweilen und Spazieren gehen ein. Er ist ein lebendiger Ort, der Trost spendet.

 Das 50-jährige Bestehen des Waldfriedhof Neuschönningstedt wird am Sonntag, den 23. November 2025 gefeiert. Um 14 Uhr spielt traditionell der Posaunenchor der Kirchengemeinden Glinde und Neuschönningstedt vor der Kapelle. Um 14.30 Uhr beginnt eine Andacht in der Kapelle, unter Leitung der Pastoren Dr. Ralf Meyer-Hansen und Stephan Ritthaler. Herr Bürgermeister Warmer wird ein Grußwort sprechen. Im Anschluss erfolgt die Eröffnung einer Ausstellung über das 50-jährige Bestehen im Eingangsbereich des Friedhofs. Zu den Feierlichkeiten sind alle herzlich eingeladen.

Annegret Habel

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