Urnengräber

Heute werden die Toten oftmals nicht mehr im Sarg beigesetzt, sondern verbrannt. Die Asche kann dann in einer Urne auf unseren Friedhöfen beigesetzt werden.

Oft kommen Anfragen nach einer anonymen Beisetzung der Urne. Die Gründe dafür sind verschieden.  Manchmal sind es die altgewordenen Menschen selbst, die sich Sorgen machen, dass ihr Grab später ungepflegt erscheinen möge. "Wer geht denn da noch hin?", ist eine oft gestellte Frage. Manchmal spielen auch die Kosten eine Rolle.

Natürlich ist eine anonyme Besetzung auf unseren Friedhöfen möglich. Die Urne wird dann in einem Gräberfeld beigesetzt, ohne dass Angehörige den Ort erfahren. Manchmal kam es in der Vergangenheit dann vor, dass Angehörige nachträglich den Ort des Grabes erfahren wollten. Diese Auskunft ist natürlich nicht erlaubt, denn es widerspricht dem Grundsatz der Anonymität. Es gab sogar Bestechungsversuche. Dies Verhalten zeigte uns jedoch, dass Menschen für ihre Trauer einen Ort brauchen, an den sie gehen können. Dies kommt manchmal aber erst nach Monaten richtig ins Bewusstsein.

Auf unseren Friedhöfen haben wir versucht, darauf einzugehen, und eine Fülle von Bestattungsmöglichkeiten für Urnen geschaffen, die sich preislich teilweise kaum von einer anonymen Urnenbeisetzung unterscheiden. So gibt es auf unseren Friedhöfen Bereiche, in denen Urnen im Beisein und mit Wissen der Angehörigen beigesetzt werden können. Es braucht nach der Beisetzung nichts weiter getan zu werden. Die Gräber liegen unter einer den Boden bedeckenden Dauerbepflanzung. Es kann, muss aber nicht, auch ein in den Boden eingelegter Stein auf das Grab kommen. Es besteht auch die Möglichkeit, eine weitere Urne auf dem Grab beizusetzen. Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, das Nutzungsrecht für ein Urnengrab zu erwerben, das dann individuell gestaltet werden kann.

Seit einigen Jahren bieten wir eine weitere Bestattungsmöglichkeit für Urnen an – Baumgräber. Die neueste Anlage der Baumgräber befindet sich am Fuß alter Buchen im älteren Teil des Friedhofs Reinbek. Waldrandtypische Pflanzen, Gräser und Stauden wurden von unserer Friedhofsgärtnerei gepflanzt und werden für die gesamte Dauer der Ruhezeit gepflegt. Die Angehörigen sind mit diesem pflegefreien Grab somit sorgenfrei, was die Grabpflege anbetrifft. In einer Grabstätte können bis zu zwei Urnen beigesetzt werden. Der zweite Platz wird bis zur Beisetzung der zweiten Person kostenlos freigehalten.

Abschnitte aus Eichen-Baumstämmen sind für Steckvasen und Kerzen speziell modifiziert worden und stehen in unmittelbarer Nähe. Passend dazu wurden zwei Stelen-Elemente aus Eiche als zentrale Grabmale in die Anlage integriert. Die Namensnennung erfolgt an den Eichen-Stelen in Form eines Bronzeblattes. Diese sollen herabfallende Blätter der Buchen darstellen. Der zweite Platz für die Namensnennung an der Eichen-Stele wird ebenfalls kostenlos freigehalten. Zwei Bänke laden zum Verweilen ein.

Eine weitere Option auf dem Friedhof Reinbek ist der Rosengarten mit den Rosengräbern. Eine neu angelegte Fläche mit mehreren hundert Rosenpflanzen bietet Platz für Urnengräber. Im Sommer ein wunderschöner Ort der Ruhe und des Duftes. In diesem Bereich ist allerdings eine individuelle Pflege nicht möglich. Geranien, Stiefmütterchen und Knollenbegonien müssen beim Rosengarten draußen bleiben.

Im Herbst 2013 wurde die bisher als Rasenfläche angelegte Sternenkinder-Grabstätte für fehlgeborene Kinder des St. Adolf-Stiftes neu gestaltet. Die Beerdigungsorte werden mit einem Motivstein gekennzeichnet und mit unterschiedlichen Stauden und Gräsern bepflanzt. Bänke laden auch hier zum Verweilen ein. Und für Eltern fehlgeborener Kinder besteht auf dem Friedhof Reinbek die Möglichkeit, ein Einzelgrab zu erwerben. Eingefügt in eine schön gestaltete Gesamtanlage können die Eltern den Ort der Beisetzung wählen und die Grabstätte auf Wunsch selber bepflanzen.

Eine weitere Möglichkeit bietet der Waldfriedhof in Neuschönningstedt. Dort können die Urnen in einem kleinen Waldstück mit hohen Kiefern beigesetzt werden. Die Namen der Verstorbenen können auf einem Efeublatt aus Bronze an einer der sechs Eichenstelen befestigt werden.

Eine Alternative ist der in den Waldfriedhof eingebettete Heidegarten. Hier dominieren organische, weiche Formen und die Grünflächen wurden mit unterschiedlichen Höhen einer hügeligen Heidelandschaft nachempfunden. Die Bepflanzung wurde so gewählt, dass fast zu jeder Jahreszeit eine Heidesorte blüht. Verschiedene Gräser unterstützen den natürlichen Charakter. In die Gesamtanlage integriert befinden sich an zahlreichen Stellen Ablagemöglichkeiten für mitgebrachte Blumen. Diese Ablageflächen unterscheiden sich durch drei Findlinge und Rindenmulch-Abdeckungen deutlich von den Beisetzungsflächen und sind dadurch gut erkennbar. Die Bestattungsform im Heidegarten sieht keine individuellen Pflanzungen vor. Die Friedhofsgärtnerei übernimmt für die Dauer der Ruhefrist von 20 Jahren die Grabpflege. Vor einigen Monaten wurde der liegende Eichenbaumstamm als zentrales Grabmal in unmittelbarer Nähe zu einem Teil der großen Kiefern-Baumgruppe positioniert, die ersten Namensnennungen wurden dort bereits angebracht. Nun konnten die Friedhofsgärtner auch diese Anlage ergänzen. Der Rasen wurde entfernt, neue Erde aufgebracht und Waldrand-typische Pflanzen eingesetzt. Auch bei dieser Bestattungsart übernimmt die Friedhofsgärtnerei die Pflege der gesamten Anlage.

Sowohl die Grabstätten im Heidegarten als auch in der Nähe eines Baumes sind für Beisetzungen von zwei Urnen pro Grabstätte vorgesehen.